Ahlam Shibli احلام شبلي

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© Ahlam Shibli



Arab al-Sbaih

Jordan, 2007
47-teilige Fotoserie, 38 x 57,7 cm; 57,7 x 38 cm, silbergelatine-prints; c-prints



Arab al-Sbaih wurde 2007 an folgenden Orten in Jordanien photographiert: Irbid Refugee Camp, Irbid, Baq'a Refugee Camp und Amman. Drei Generationen von palästinensischen Flüchtlingen leben dort seit dem Krieg von 1948.

Der Titel der Serie bezieht sich auf den ursprünglichen Namen von Shiblis Heimatdorf im Unteren Galiläa in Palästina (heute Israel). Angehörige ihrer Grossfamilie, die 1948 gegen die Juden um ihr Land gekämpft haben, mussten nach Jordanien flüchten; die anderen haben beim Kloster des Berges Tabor Zuflucht gesucht. Als die Familien aus Sbaih nach Kriegsende, nach mehreren Monaten in Höhlen auf dem Klostergelände, nach Hause zurückkehren konnten, mussten sie den Namen ihres Dorfes in Arab al-Shibli ändern, um sich vor israelischer Vergeltung zu schützen.


Ein Gebiet beim Baq'a Refugee Camp in Amman, das von Leuten gebaut wurde, die das Lager verlassen und ihre eigenen Häuser auf angrenzendem Land errichtet haben. Das Baq'a Refugee Camp ist bekannt für besonders harte Kämpfe zwischen palästinensischen Revolutionären und jordanischen regulären Kräften während des Schwarzen Septembers.

Die Ehrung eines Langläufers 1946 in Nazareth durch einen britischen Verwaltungsangehörigen, der dem jungen Mann aus Arab al-Sbaih einen Pokal überreicht. Ein palästinensischer Kämpfer, Neffe des Scheich von Arab al-Sbaih, in seiner Offiziersuniform. Das Bild eines Ehepaars von Cousins mit ihren Kindern aus dem Familienalbum. Sie ist ein palästinensischer Flüchtling aus Jordanien; er ist ein palästinensischer Flüchtling aus Syrien, der im März 1980 zum letzten Mal in der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität von Aleppo gesehen wurde. Er wurde vom syrischen Allgemeinen Sicherheitsdienst "verschwunden", und die Familie hat nie wieder etwas von ihm gehört.

Eine Wand mit einem Graffiti von Hanthala, dem Inbild von palästinensischem Exil und Widerstand; eine Strasse, die zu den Büros der UNRWA im Irbid Refugee Camp führt; ein Schutzraum, der während des Israelisch-Arabischen Krieges von 1967 vom exilierten Scheich von Arab al-Sbaih in der Stadt Irbid für die Bewohner des Viertels gebaut wurde.

Der Friedhof des Irbid Refugee Camp und der Märtyrerfriedhof in Irbid, der von der PLO für palästinensische Märtyrer aus verschiedenen Kriegen angelegt wurde.

Im Irbid Refugee Camp das Wort "Italien" auf arabisch und englisch; der Eingang zu einer Familienwohnung; ein Falafel-Stand mit palästinensischen und irakischen Plakaten und Aufklebern.

Die Strecke in der Nähe der syrischen Grenze, auf der die Leute von Arab al-Sbaih 1948 nach Irbid und zu den UN-Unterkünften gelangt sind. Die Flucht führte sie durch den Libanon und Syrien, bevor sie sich entschlossen, nach Jordanien zu gehen.

Das Wohnzimmer des Scheich von Arab al-Sbaih in Irbid mit einer grossen Zeichnung des vorigen Scheich, der 1998 gestorben ist und auf dem Märtyrerfriedhof in Irbid liegt. Ein alter Flüchtling aus Arab al-Sbaih, der nach Dänemark abfährt, wo sein Sohn lebt. Das Schlafzimmer des verstorbenen Scheichs von Arab al-Sbaih. Nach seinem Tode hat die Witwe das Zimmer nicht mehr verändert.

Eine UNRWA-Karte der West Bank, des Gaza-Streifens, Jordaniens, Syriens und des Libanon im Wohnzimmer einer Flüchtlingsfamilie in Amman.

Nacht im zentralen Einkaufsviertel im Baq'a Refugee Camp. Ein al-Khalil-Lebensmittelladen – al-Khalil ist der arabische Name für Hebron; ein Narghila-Café mit einem Porträt von Saddam Hussein und einer Karte von Palästina; der Bisan Supermarkt – Bisan ist eine Stadt im östlichen Palästina, die heute zu Israel gehört und Bet She'an heisst; der al-Khalil Juwelierladen.